Warum ich verschiedene Therapiemethoden kombiniere – mein ganzheitlicher Ansatz
Wenn du dich über Therapiemöglichkeiten informierst, stößt du schnell auf eine verwirrende Vielfalt: Craniosacrale Therapie, Traumatherapie, The Work, Embodied Processing, Somatic Experiencing, Verhaltenstherapie, klassische Analyse, Gesprächstherapie… Die Liste ist endlos. Vielleicht fragst du dich: Welche Methode könnte zu mir passen? Macht es Sinn, verschiedene Ansätze zu kombinieren?
In meiner Praxis arbeite ich bewusst mit einer Kombination aus mehreren Methoden – und in diesem Artikel möchte ich dir erklären, warum das kein therapeutischer „Bauchladen“ ist, sondern ein durchdachter Ansatz, der verschiedene Ebenen des Menschseins berücksichtigt.
Der Mensch ist mehr als sein Verstand
Viele klassische Therapieformen arbeiten hauptsächlich über das Gespräch – und das kann sehr wertvoll sein. Doch vielleicht kennst du das: Du verstehst logisch, was dein Thema ist, kannst es analysieren… und trotzdem verändert sich wenig?
Das liegt oft daran, dass belastende Erfahrungen nicht nur im Kopf gespeichert werden. Dein Körper speichert Erinnerungen. Dein Nervensystem reagiert auf alte Muster. Deine Emotionen haben eine körperliche Komponente.
Deshalb kann es sinnvoll sein, nicht nur über Themen zu sprechen, sondern den ganzen Menschen einzubeziehen – Körper, Geist und Emotionen.
Meine therapeutische Toolbox: Warum gerade diese Methoden?
In meiner Arbeit kombiniere ich vor allem vier Ansätze, die sich ergänzen können:
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Craniosacrale Therapie – Die Sprache des Körpers verstehen
Die Craniosacrale Therapie ist eine sanfte, körperorientierte Methode, die mit dem craniosacralen Rhythmus arbeitet – einem feinen Puls, der durch deinen gesamten Körper fließt.
Was zeichnet Cranio aus?
- Sie schafft einen ruhigen Raum, in dem dein Körper zur Ruhe kommen kann
- Sie arbeitet direkt mit deinem Nervensystem und kann dabei unterstützen, Spannungen wahrzunehmen
- Sie ist nonverbal – du musst nicht über schwierige Themen sprechen
- Sie kann einen Zustand tiefer Entspannung fördern
Besonders bei der Arbeit mit belastenden Erfahrungen kann Cranio wertvoll sein, weil sie sanft und nicht überfordernd arbeitet.
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The Work of Byron Katie – Die Realität neu erfahren
The Work ist eine Methode zur Selbsterforschung, die weit über das bloße Hinterfragen von Gedanken hinausgeht. Sie kann deine gesamte Wahrnehmung von Realität verändern – wenn du dich wirklich darauf einlässt.
Ein Beispiel: Vielleicht denkst du häufig: „Ich bin nicht gut genug.“
The Work lädt dich ein zu untersuchen:
- Ist das wahr?
- Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
- Wie reagierst du, wenn du diesen Gedanken glaubst?
- Wer wärst du ohne diesen Gedanken?
Wichtig dabei: Es geht nicht darum, diese Fragen nur intellektuell zu beantworten. Du bist eingeladen, die Fragen zu fühlen, sie zu erleben. The Work ist ein Prozess, der Kopf und Körper verbindet.
Diese Fragen öffnen einen Raum für neue Perspektiven – nicht durch positives Denken, sondern durch ehrliche und dabei nicht wertende Selbstbetrachtung.
Warum ich The Work nutze: Sie ist eine gute Brücke zwischen Körper und Geist. Manchmal lösen sich durch The Work mentale Blockaden, die dann im Körper nacharbeiten können – oder umgekehrt: Nach einer Cranio-Sitzung werden Gedankenmuster sichtbarer, die wir mit The Work untersuchen können.
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Embodied Processing – Gefühle im Körper wahrnehmen
Embodied Processing bedeutet: Wir arbeiten nicht nur über deine Gefühle, sondern mit ihnen – direkt im Körper spürbar.
Statt zu fragen „Warum fühlst du dich so?“, schauen wir:
- Wo nimmst du das Gefühl im Körper wahr?
- Wie fühlt es sich genau an? (Enge, Wärme, Kribbeln, Schwere…)
- Was könnte dieser Teil von dir brauchen?
Der Unterschied zu rein kognitiven Ansätzen: Wir analysieren nicht endlos das Thema, sondern üben, die Empfindungen im Körper zu halten, zu beobachten und sich verändern zu lassen. Das klingt simpel, kann aber einen wichtigen Unterschied machen – besonders bei unterdrückten Emotionen.
Viele meiner Patienten berichten, dass sie eine Erleichterung mit ihrem Thema erfahren. Ein Gefühl, das wirklich gesehen wird, darf sich lösen.
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Weitere Ansätze – je nach deinem Bedarf
Neben diesen drei Hauptmethoden arbeite ich flexibel mit Elementen aus:
- Traumatherapeutischen Ansätzen (somatisch, ressourcenorientiert)
- Achtsamkeitsübungen
- Systemischen Perspektiven
- Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und Ohrakupunktur – für manche Patienten eine wertvolle Ergänzung, die den therapeutischen Prozess auf körperlicher Ebene unterstützen kann
Denn jeder Mensch ist anders – und manchmal kann ein zusätzlicher Impuls oder eine andere Perspektive hilfreich sein.
Wie diese Methoden zusammenwirken können: Ein Beispiel aus der Praxis
Stell dir vor, du kommst zu mir mit chronischen Verspannungen im Nacken und dem Gefühl, ständig „funktionieren“ zu müssen.
So könnte eine Sitzung verlaufen:
- Craniosacrale Therapie: Wir beginnen mit Cranio, um deinem Nervensystem Entspannung anzubieten. Dein Körper kann zur Ruhe kommen, alte Spannungsmuster werden möglicherweise spürbarer.
- Embodied Processing: Während der Sitzung nimmst du plötzlich ein Engegefühl in der Brust wahr. Ich lade dich ein, dort hinzufühlen. Was zeigt sich? Vielleicht Traurigkeit, vielleicht Wut. Wir bleiben dabei und beobachten, wie sich das Gefühl entwickelt.
- The Work: Nach der Sitzung taucht ein Gedanke auf: „Wenn ich nicht perfekt bin, bin ich nichts wert.“ Wir nutzen The Work, um diesen Glaubenssatz zu hinterfragen. Du kannst erkunden, ob das wirklich deine Wahrheit ist – oder eine alte Programmierung.
- Integration: In den folgenden Tagen und Wochen kannst du beobachten, was sich verändert. Vielleicht ist dein Nacken lockerer. Vielleicht fällt es dir leichter, „Nein“ zu sagen. Vielleicht fühlst du dich mehr bei dir selbst.
Das ist die Idee des ganzheitlichen Ansatzes: Körper, Gefühle und Gedanken können zusammenarbeiten, statt gegeneinander.
Für wen könnte dieser Ansatz passen?
Meine Arbeitsweise könnte zu dir passen, wenn:
- Du das Gefühl hast, dass Gesprächstherapie allein für dich nicht ausreichend ist
- Du körperliche Beschwerden hast, die mit emotionalen Themen verbunden sein könnten (Verspannungen, Erschöpfung, Schmerzen)
- Du mit belastenden Erfahrungen arbeitest und einen sanften, körperorientierten Weg suchst
- Du bereit bist, tiefer zu gehen – nicht nur mental, sondern auch emotional und körperlich
- Du dir eine flexible Begleitung wünschst, die sich an deine Bedürfnisse anpasst
Online oder vor Ort? Beides ist möglich
Viele meiner Methoden lassen sich auch online umsetzen:
- The Work funktioniert sehr gut per Video-Call
- Embodied Processing funktioniert ebenfalls sehr gut online – wir arbeiten gemeinsam per Video-Call, ich begleite dich durch den Prozess
- Craniosacrale Therapie ist natürlich nur in Präsenz möglich
Reine Online-Begleitung ist ebenfalls möglich – wir können im Vorgespräch gemeinsam klären, ob und wann Cranio für dich sinnvoll wäre, oder ob die Arbeit mit The Work und Embodied Processing für dein Anliegen ausreichend ist.
Alternativ können wir auch kombinieren: Einige Sitzungen in Präsenz für die körperliche Arbeit, dazwischen Online-Sessions für The Work und Embodied Processing.
Der rote Faden: Deine individuelle Begleitung
Am Ende geht es nicht um die Methode – es geht um dich. Jede Sitzung passt sich an, was gerade präsent ist. Manchmal braucht es vor allem Körperarbeit, manchmal Gedankenarbeit, manchmal das Wahrnehmen und Durchleben von Gefühlen.
Meine Arbeitsweise: Ich arbeite nicht nach Schema F. Ich arbeite mit dem, was sich zeigt – respektvoll, achtsam und mit dem Ziel, dich auf deinem Weg zu begleiten.
Interesse an einem Kennenlernen?
Wenn du spürst, dass dieser Ansatz zu dir passen könnte, lade ich dich zu einem kostenlosen Erstgespräch ein (15 Minuten, online oder telefonisch).
In diesem Gespräch können wir herausfinden:
- Wo stehst du gerade?
- Was ist dein Anliegen?
- Wie könnte deine individuelle Begleitung aussehen?
Hast du Fragen zu meinem Ansatz oder zu einer der Methoden? Schreib mir gerne eine Nachricht – ich freue mich auf den Austausch mit dir.
Häufige Fragen
Muss ich alle Methoden nutzen? Nein, absolut nicht. Wir schauen gemeinsam, was für dich passend sein könnte. Manche Patienten arbeiten hauptsächlich mit Cranio, andere vor allem mit The Work. Deine Begleitung wird individuell gestaltet.
Wie lange dauert so eine Begleitung? Das ist sehr individuell. Manche Themen können sich in wenigen Sitzungen klären, andere brauchen länger. Wir arbeiten in deinem Tempo – ohne Druck.
Brauche ich Vorerfahrung mit diesen Methoden? Nein, gar nicht. Ich erkläre dir alles, was wir tun, und du entscheidest in jedem Moment, wie weit du gehen möchtest.
Welchen Hintergrund haben diese Methoden? Craniosacrale Therapie, traumatherapeutische und körperorientierte Ansätze werden in verschiedenen Kontexten genutzt und erforscht. The Work ist eine Selbstcoaching-Methode. In der Kombination zeigen sich in meiner Praxis und bei vielen Kollegen gute Erfahrungen mit integrativen Ansätzen.
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