Warum Craniosacrale Therapie dir helfen kann und nicht nur Hokuspokus ist
Craniosacrale Therapie ist das Zarte, Sanfte, Lassende, Erkennende, Unnachgiebige, überall hin Reichende, sich Hingebende, sich an den momentanen Augenblick Wendende. Es ist still, lauscht tief und nimmt wahr. In meinem Verständnis ist das die Möglichkeit zur Heilung.
Was geht bei der Craniosacralen Therapie vor sich?
Aber was geht bei der Craniosacralen Behandlung eigentlich wirklich vor sich? Diese Frage stellt sich regelmäßig, wenn jemand neu damit in Berührung kommt. Scheinbar passiert wenig, aber hinterher ist man zum Beispiel müde, merkt, dass sich etwas verändert hat, ist seine Schmerzen los, völlig entspannt, hat wundersame Bilder gesehen, ist während der Behandlung eingeschlafen, hat ein Prickeln im ganzen Körper gespürt… jede Behandlung ist anders, und die Reaktionen sind auch jeweils anders. Ich möchte in diesem Artikel anhand von Parallelen aus meinem persönlichen Erfahrungskreis die Wirkweise der Craniosacralen Therapie ein wenig verständlicher machen, damit die Erlebnisse besser einzuordnen sind:
Der Craniosacrale Rhythmus
Eine der Grundlagen der Craniosacralen Therapie ist die Annahme eines grundlegenden ganz sanften Rhythmus, der von der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit ausgeht, und der sich über die Faszien und Flüssigkeitsanteile des Körpers überall hin ausbreitet. Grundlegend deswegen, weil das der allererste Rhythmus ist, der -noch im embryonalen Stadium- einsetzt. Der Herzschlag kommt später, die Atmung sowieso erst nach der Geburt.
Die Benennung der Therapie erfolgte in Anlehnung an diesen Rhythmus bzw. das Ausbreitungsgebiet des Liquors: Zwischen Schädel, dem Cranium, und dem unteren Teil der Wirbelsäule, dem Sacrum, zirkuliert diese ganz besondere, wichtige Flüssigkeit. Sie entspringt und kreist im Schädel, der unser Gehirn umfängt und schützt. Nicht umsonst gibt es die Blut-Hirn-Schranke, die nur auserwählte Substanzen passieren lässt, um unser Gehirn optimal abzusichern.
Forschungen sind noch nicht so weit, ausreichende Studien über das Wirken der Craniosacralen Therapie präsentieren zu können. Aber sie sind dabei, diesen Aspekt auch wissenschaftlich statt lediglich erfahrungswissenschaftlich zu untermauern und in klinischen Studien die Wirksamkeit zu beweisen. Um es jenseits erklärender Wissenschaft besser nachvollziehbar oder sogar nachfühlbar zu machen, versuche ich es mit meinen persönlichen Erfahrungen zu beschreiben und zu vergleichen:
Die Voraussetzung beim Musizieren und bei der Craniosacralen Therapie
Es geht viel um Vertrauen in das eigene Fühlen und Wahrnehmen, und das ist in der Musik exakt das Gleiche wie bei der craniosacralen Behandlung.
Ich räume ein, dass es nicht ganz einfach ist, den Craniosacralen Rhythmus zu spüren. Meiner Erfahrung nach kann das aber jeder bis zu einem gewissen Grad lernen. Bei manchen dauert es vielleicht ein halbes Jahr, bis sie etwas merken. Bei mir hat es von Anfang an geklappt, das ist mit entweder mit in die Wiege gelegt, oder es liegt daran, dass ich es auf anderem Gebiet schon jahrzehntelang praktiziert und verfeinert habe:
Resonanz als Kommunikation nutzen
Ich habe in meinem anderen Berufsleben als Sängerin über etliche Jahre mit meinem großartigen Pianisten ein festes Duo gebildet. Wir haben phasenweise täglich intensiv miteinander gearbeitet, sehr viele Konzerte und Wettbewerbe absolviert.
Ich habe mich nie darum gekümmert, wann er wohl bereit wäre einzusetzen, er umgekehrt sicher auch nicht. Es war sowieso klar und selbstverständlich, dass wir das wussten. Es ging um mehr: um das Zusammen Erleben, Atmen. Es ging um die Musik. Ich würde in Anlehnung an den Satz „Blut ist ein ganz besonderer Saft“ sagen „Musik ist eine ganz besondere Schwingung“. Musik ist heilend, Musik ist verbindend, Musik erschließt uns eine andere Dimension. Wie macht sie das wohl?!?
Jedenfalls: Wenn wir Zweifel hätten aufkommen lassen, ob wir uns auf diese unsichtbare Kommunikation verlassen könnten, hätte es sofort nicht mehr funktioniert. Dann hätten wir angefangen etwas zu kontrollieren, uns zu „verständigen“, eine Art Doublecheck. Wie unser Kammermusiklehrer einmal bei einer Probe eines Streichquartetts sagte:“ Man kann sich natürlich auch anschauen, aber das ist vielleicht eine unnötige Katastrophe.“ Das klingt bestimmt etwas lustig, aber genau darum geht es: wenn ich diesem unsichtbaren Schwingen nicht vertraue, habe ich die Basis des Musizierens (oder des craniosacralen Fühlens) verlassen, und dann funktioniert es nicht mehr. Jedenfalls nicht so in der Tiefe wie wünschenswert und meiner Ansicht nach nötig.
Mit diesem Vergleich kannst du dir vielleicht besser vorstellen, wie auch die Craniosacrale Arbeit funktioniert. Man nimmt etwas wahr, fast unmerklich. Aber mit der Erfahrung, dass dieses Unmerkliche eben doch nur fast unmerklich ist, und dass es etwas Valides darstellt, auf das du dich stützen kannst, wird es immer handfester.
Rhythmus als Referenzpunkt
Dieser Rhythmus ist mein Referenzpunkt, denn dort, wo ich ihn nicht oder anders als erwartet wahrnehme, kann ich das als Blockade interpretieren. Das wird eine Art von Kommunikation mit dem Körper, den ich behandle, denn mein Wahrnehmen oder auch die ganz kleinen Impulse, die meine Hände ausführen, geben ihm den Raum und die Möglichkeit, die Veränderungen vorzunehmen, die im Moment sinnvoll sind. Es ist die innewohnende Körperintelligenz, die angesprochen wird, auf die ich gelernt habe mich verlassen zu können, und die auch meine Patienten immer wieder betonen so deutlich wahrzunehmen. Es sei wie ein sanfter Wandel, in dem sie selber aber das ausübende Organ blieben.
Ein wichtiger Effekt ist dabei auch, dass das vegetative Nervensystem sich beruhigen kann. Aus dieser Entspannung heraus (medizinisch würde man sagen, der parasympathische Teil übernimmt, und der ist neben Entspannung auch für Reparaturprozesse des Körpers zuständig) können nötige Korrekturen vonstatten gehen.
Das Wunderbare an dieser Behandlungsform ist für mich, dass in erster Linie nicht ich es bin, die korrigiert und anleitet, sondern es der Körper selbst macht. Wer könnte besser wissen, was gerade Not tut, als er? Die Blaupause, nach der er sich als Embryo ausgebildet hat, besteht ja noch immer: eine Kraft oder Intelligenz, die unser Bauplan ist. Wir als andere Menschen können uns auch irren. Wir können zum Beispiel von unseren eigenen Erfordernissen ausgehen und sie auf den anderen übertragen. Daher ist es äußerst erleichternd zu wissen, dass hier noch etwas anderes im Spiel ist. Und zwar kein esoterischer Hokuspokus, sondern deutlich fühlbare Kräfte, die uns allen zugänglich sind, und die nicht zuletzt das Vertrauen in das Leben und auch in uns selbst wieder herstellen können.
Wenn du mehr erfahren möchtest oder vielleicht selbst diese wunderbare Möglichkeit der Craniosacralen Therapie kennenlernen, lies hier weiter für alle Infos.
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